Junglehrerin im Gespräch VERITAS Verlag, Katja Lages

Interview mit einer Junglehrerin

„Ich mag die kleinen Aha-Momente.“

"Als Professorin wurde mir immer mehr bewusst, wie schön es ist, junge Menschen ein Stück weit auf ihrem Weg begleiten zu dürfen“, sagt Kerstin Berger , die seit Herbst an der Handelsakademie Wels unterrichtet. VERITAS sprach mit ihr über ihre Erfahrungen als Junglehrerin.


Warum sind Sie Lehrerin geworden?

Schon als Kind habe ich es geliebt, anderen zu helfen und ihnen Dinge zu erklären. Mich freut es besonders, die Neugier der Schülerinnen und Schüler zu wecken und sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Ich mag die kleinen Aha-Momente, die den Unterricht zu etwas Besonderem machen. Außerdem fasziniert es mich, mit jungen Menschen zu arbeiten und sie in einer so prägenden Phase ihres Lebens begleiten zu dürfen. Ich möchte Teil ihrer Entwicklung sein und ihnen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte und Mut mit auf den Weg geben. Ich bin überzeugt, dass Bildung eine der stärksten Kräfte ist, die etwas verändern kann. Lehrerinnen und Lehrer spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dieser Gedanke inspiriert mich immer wieder aufs Neue.

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Die Beziehungen, sowohl zu meinen Schülerinnen und Schülern als auch zu meinen Kolleginnen und Kollegen. Da wir alle einen Großteil des Tages miteinander verbringen, ergeben sich immer wieder besondere Begegnungen, Momente und auch vertraute Lehrer-Schüler-Gespräche. Außerdem schätze ich die Vielfalt der Aufgaben und den Freiraum, um meinen Unterricht kreativ und abwechslungsreich zu gestalten.

Apropos Unterrichtsgestaltung: Welche VERITAS-Lehrwerke verwenden Sie?

Ich verwende verschiedene VERITAS-Lehrwerke für die 1. Klasse der Handelsschule und für die ersten drei Jahre der Handelsakademie. Diese kombiniere ich mit weiteren Materialien und Vorlagen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen meiner Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. In der Schule arbeiten wir aktuell mit SMS – Spaß mit Sprache.

Warum sind Sie von einer AHS an eine BHS gewechselt?

Mein erstes Schuljahr als Professorin habe ich an einem Gymnasium in Wels als Karenzvertretung mit wenigen Deutschstunden absolviert. Ich wusste, dass mir nach dem ersten Jahr ein Schulwechsel bevorsteht, da meine Vertretungszeit enden wird. Den Wechsel an die Handelsakademie hatte ich zunächst nicht geplant, aber dann habe ich festgestellt, wie viel Freude mir das Unterrichten dort bereitet. Derzeit unterrichte ich Deutsch und habe die Betreuung der Schnupperschüler übernommen.

Was sind Ihre größten Herausforderungen im Unterricht?

Vor allem das Zeitmanagement, die administrativen Aufgaben, die Beurteilung und das Eingehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse. Außerdem ist es oft schwierig, eine Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Zudem variiert die Einhaltung von Vereinbarungen und Regeln je nach Klasse erheblich. Während in manchen Gruppen ein klares Regelbewusstsein und eine hohe Disziplin vorherrschen, ist es für andere Gruppen deutlich schwieriger, konsequentes Verhalten und respektvollen Umgang einzuhalten. Präventive und klare Kommunikation von Erwartungen und Konsequenzen müssen somit immer wieder neu überdacht und angepasst werden. Darüber hinaus ist es in längeren Unterrichtseinheiten oder bei weniger interessierten Schülerinnen und Schülern eine Herausforderung, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Das erfordert ständig neue Methoden, um die Lernenden weiter zu motivieren.

Welche Methoden nutzen Sie dafür?

Ich verwende dafür gerne verschiedene psychologische Ansätze, die auf den Prinzipien der Motivation und der menschlichen Wahrnehmung beruhen. Menschen neigen dazu, das Interesse zu verlieren, wenn sie zu lange mit der gleichen Methode konfrontiert werden. Deshalb wechsle ich regelmäßig zwischen Gruppenarbeit, Diskussionen, multimedialen Inhalten und praktischen Übungen. Und ich baue auf die Kraft von Geschichten: Indem ich den Lernstoff in eine Erzählung verpacke oder eine Geschichte zu einem Thema erzähle, schaffe ich eine emotionale Verbindung. Das macht den Unterricht nicht nur unterhaltsam, sondern hilft auch, abstrakte oder komplexe Inhalte greifbar und verständlicher zu machen.

Welche Medien verwenden Sie?

Oft setze ich visuelle und auditive Hilfsmittel wie Bilder, Lieder, Videos oder Mindmaps ein. Ich bin überzeugt, dass dadurch der Lernstoff eher im Gedächtnis haften bleibt und die Aufmerksamkeit gesteigert wird. Und ganz wichtig: Humor, Humor, Humor! Eine humorvolle Bemerkung zwischendurch kann Wunder wirken, um die Stimmung aufzulockern oder die Schülerinnen und Schüler wieder auf das aktuelle Thema zu lenken. Humor fördert nicht nur die Konzentration, sondern schafft auch eine entspannte und offene Atmosphäre.

Wer oder was hilft Ihnen, die Herausforderungen zu meistern?

Ich hole mir regelmäßig Tipps von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen. Ihre Ratschläge sind sehr hilfreich – sei es bei der Unterrichtsorganisation, dem Umgang mit schwierigen Charakteren oder der Balance zwischen Beruf und Privatleben. Zudem tausche ich mich oft mit jungen Kolleginnen und Kollegen aus. Dieser Mix aus unterschiedlichen Erfahrungen ist für mich sehr wertvoll.

Welche Unterstützung bekommen Sie von VERITAS und was würden Sie sich noch wünschen?

Die Zusammenarbeit mit VERITAS empfinde ich als positiv und unkompliziert. Ich bevorzuge die Nutzung von scook, da ich dort meine Unterrichtsmaterialien einfach organisieren kann. So kann ich jederzeit auf die Schulbücher zugreifen, ohne eine schwere Tasche mitschleppen zu müssen, denn ich arbeite gerne parallel mit verschiedenen Schulbüchern. Durch den persönlichen Kontakt mit den Außendienstmitarbeitern vor Ort hat sich die Zusammenarbeit noch weiter vertieft. Ich bin froh, eine direkte Ansprechperson zu haben, die mir bei spezifischen Fragen zu Materialien oder Produkten weiterhilft. Ich würde es begrüßen, wenn VERITAS noch mehr digitale Materialien zur Verfügung stellen würde, die leicht in den Unterricht integriert werden können. Dies würde eine noch flexiblere Anpassung bzw. Bedürfnisorientierung der Klasse ermöglichen.

Ihr persönlicher Tipp für andere Junglehrer:innen?

Offen sein für Unterstützung, Routinen und Strukturen schaffen, Fragen stellen, flexibel und spontan sein, Zeit für sich einplanen, Schülerinnen und Schüler gut kennenlernen – und das andere einfach auf sich zukommen lassen. Und ganz wichtig: Humor und Geduld.


Neu im Lehrberuf?

VERITAS unterstützt Sie auf Ihren ersten Schritten im Schulleben. Bei VERITAS finden Sie Antworten auf viele Fragen, die für Sie als Junglehrer:in von Bedeutung sind (z.B. kostenlose Prüfexemplare, Einladung zu Veranstaltungen und Webinaren).


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